Experiment e.V. übernimmt als erste Austauschorganisation CO2-Kompensation für Flugreisen


„Wir sind uns der klimaschädlichen Wirkung von Flugreisen, die unser Engagement für eine friedliche Welt mit sich bringt, bewusst und möchten Verantwortung dafür übernehmen.“ – so Bettina Wiedmann, Geschäftsführerin von Experiment e.V.

Daher hat die AJA-Mitgliedsorganisation Experiment e.V. kürzlich eine Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation Atmosfair bekanntgegeben. In Zukunft werden Flugreisen, die durch von Experiment e.V. angebotene interkulturelle Austauschprogramme stattfinden, mit einer Klimaschutz-Spenden kompensiert. Experiment e.V. übernimmt dabei 50% des Beitrags, die Fluggäste die anderen 50%. Die Organisation Atmosfair wiederum nutzt die Spenden, die unter anderem zum Ausbau Erneuerbarer Energien genutzt werden.

AJA setzt sich für Gastfamilien ein

In der Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 26. Mai 2019 wird der AJA mehrfach zum Thema „Lieber keinen Gastschüler“ zitiert.

In diesem Artikel geht es um die steigende Nachfrage von Schüler*innen aus Deutschland die gerne ein Auslandsjahr machen wollen. Gastschüler*innen aus dem Ausland aufnehmen, wollen die meisten Familien in Deutschland jedoch nicht.

„Die hier lebenden Gastschüler und Gastfamilien leisten einen großen Beitrag zur Sichtbarkeit eines modernen Deutschland-Bildes“, sagt AJA-Geschäftsführerin Anna Wasielewski.

Dies kann aber nur geschehen, wenn es ausreichend viele Gastfamilien in Deutschland gibt, die sich bereit erklären, einen Austauschschüler für einen langen Zeitraum aufzunehmen. Da der langfristige Schüleraustausch bisher keine Unterstützung aus öffentlicher Hand (außer dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm) erfährt, hält der AJA es für richtig, dies zu ändern und das ehrenamtliche Engagement der Gastfamilien anzuerkennen und finanziell zu unterstützen.

Barrieren für Jugendliche nicht-gymnasialer Schulformen zu langfristigen Austauschprogrammen müssen abgebaut werden – dafür setzt sich AJA ein

Im Jahr 2018 entstand in Zusammenarbeit des AJAs mit der TU Berlin im Rahmen eines Seminars des Masterstudiengangs „Bildungswissenschaften – Organisation und Beratung“ eine Bedarfsanalyse über Zugänge Jugendlicher nicht-gymnasialer Schulformen zu langfristigen Austauschprogrammen.

Die Ergebnisse der Online-Umfrage unter ehemaligen Austauschschüler*innen haben ergeben, dass Real-, Haupt- und Gesamtschüler*innen deutlich seltener an langfristigen Schüleraustauschprogrammen teilnehmen als Gymnasiasten. Ausschlaggebende Faktoren für die Teilnahme an Austauschprogrammen sind vor Allem das soziale Umfeld, die Schule und die finanzielle Situation. Im sozialen und familiären Umfeld von Nicht-Gymnasiasten sind meist weniger Personen, die bereits an einem Austauschprogramm teilgenommen haben und so verbinden viele einen Schüleraustausch nicht mit ihrer eigenen Bildungsbiografie. Von Schülerinnen und Schülern wird zwar eine stärkere Bewerbung seitens der Schule erwartet, wie gerade die Zugangsstudie (http://zugangsstudie.de/) belegt. Aber dennoch kommt hinzu, dass der langfristige Schüleraustausch oft als elitär und als „Luxusaktivität“ wahrgenommen wird. Leider tragen auch fehlende Beratungsangebote an Nicht-Gymnasien dazu bei, dass dieses Vorurteil nicht abgebaut wird.

Bisher finden Informationsveranstaltungen zu langfristigen Schüleraustauschprogrammen immer noch hauptsächlich an Gymnasien statt. Auch bei der Finanzierungsfrage z.B. eine Förderung über das Auslands-BAföG zu erhalten, gibt es für Nicht-Gymnasiasten strukturelle Hürden: Absolventen, die einen Schüleraustausch vor Beginn ihrer Ausbildung planen, sind von der Beantragung des Auslands-BAföG strukturell ausgeschlossen. Daran ändert auch die neue BAföG-Reform, die am 30. Januar 2019 verabschiedet wurde nichts. Hier hat die Politik es versäumt, die strukturelle Benachteiligung der Nicht-Gymnasiasten zu verändern.

AJA setzt sich dafür ein, diese Barrieren abzubauen, denn Schüleraustausch soll für Schüler*innen aller Schulformen gleich zugänglich sein. Egal ob Gymnasiast, Haupt-, Real- oder Gesamtschüler, jeder Jugendliche profitiert von der einmaligen Chance eines Schüleraustausches. Die im Austausch erworbenen bzw. verstärkten Sozialkompetenzen, Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind wertvolle Fähigkeiten, die sowohl bei der zukünftigen beruflichen als auch persönlichen Entwicklung wichtige Potentiale darstellen. Hierbei ist es wichtig, dass die Organisationen von Jugendaustauschprogrammen eng mit allen Schulformen zusammenarbeiten. Informationsveranstaltungen, sowie persönliche Beratung und der Präsenz in den Sozialen Medien sind wichtige Bestandteile, um Barrieren für die Teilnahme an Schüleraustauschprogrammen abzubauen.

Der AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch unterstützt Schulen jederzeit gerne bei der Organisation von Informationsveranstaltungen und bietet telefonische Beratung zu Fragen rund um den langfristigen individuellen Schüleraustausch an. Auch die Plattform austauschjahr.de hat sich mit den Ergebnissen der Online Umfrage beschäftigt: Auf unserem Blog wurden beispielsweise Realschülerinnen, die gerade ihr Austauschjahr verbringen, interviewt. Eine der Realschülerinnen ist als Stipendiatin der Kreuzberger Kinderstiftung, die explizit an Schüler*innen nicht gymnasialer Schulformen Stipendien vergibt, in Japan.

AJA im Interview mit Finanzen.de

Im Interview mit Finanzen.de beantwortete Anna Wasielewski, Geschäftsführerin des AJA, Fragen rund um den langfristigen Schüleraustausch und den AJA. Neben Qualität, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten geht es auch um die allgemeinen Entwicklungen im internationalen Jugendaustausch und die Schwierigkeit, Gastfamilien zu finden. Den kompletten Artikel können Sie unter folgendem Link lesen oder auf Finanzen.de.

Schüleraustausch gegen Rassismus

Schüleraustausch als Instrument gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung

Die Tatsache, dass in Deutschland zunehmend Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe oder kultureller Prägung lautstark und öffentlich beleidigt und verfolgt werden, erfüllt uns mit großer Sorge. Diese gesellschaftlichen Tendenzen können und wollen wir nicht unkommentiert lassen. Wir stellen uns gegen all jene, die Menschen bestimmter Herkunft, kultureller und sozialer Prägung gezielt diskreditieren und ausgrenzen. Hass und Diskriminierung jeglicher Art lehnen wir zutiefst ab.

Wir verstehen unsere internationalen Austauschprogramme als Beitrag zur Förderung einer aktiven Zivilgesellschaft und zur interkulturellen Bildung. Wir sind davon überzeugt, dass das Engagement unserer mehr als 10.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und Gastfamilien ein herausragendes Mittel für die Förderung einer aktiven Zivilgesellschaft und gegen Hass, Rassismus und Ausgrenzung in Deutschland ist.

Lesen Sie hier unser Positionspapier:

Umfrage der TU Berlin und AJA zu Zugängen zu Schüleraustausch

Studentinnen des Masterstudiengangs Bildungswissenschaft – Organisation und Beratung an der Technischen Universität Berlin haben in Kooperation mit dem  AJA eine Online-Umfrage zum Zugang von Schülerinnen und Schülern entwickelt, die bisher in langfristigen Austauschprogrammen unterrepräsentiert sind. Wir freuen uns über rege Beteiligung ehemaliger Teilnehmender, Lehrerinnen und Lehrer, Elternteil oder anderer Personen, die einen Bezug zum internationalen Schüleraustausch haben: https://www.umfrageonline.com/s/86da832
Die Beantwortung der Umfrage dauert ca. 5 Minuten und ist bis zum 24.09.18 möglich.

Internationaler Jugendaustausch -ein „Prototyp“ für die Förderung von Offenheit, Engagement und Kompetenz von Jugendlichen!

Interkulturelle Auslanderfahrung – selbstverständlich für jeden Jugendlichen – Gemeinsamer Workshop von AJA und Robert Bosch Stiftung in  Berlin

Hintergrund dieser Auftaktveranstaltung ist die gemeinsame Vision des AJA und der Robert Bosch Stiftung, eine pädagogisch begleitete interkulturelle Auslandserfahrung als selbstverständlichen Teil des Werdegangs eines jeden Jugendlichen zu etablieren – unabhängig von dessen sozialem oder ökonomischen Hintergrund.

Diese Vision erfordert aber auch systemische Veränderungen in Politik und Schulbildung. Und sie erfordert, dass die Grenze zwischen den getrennt arbeitenden Sphären schulische und außerschulische Bildung überwunden wird, um Kompetenzen, Ressourcen und Netzwerke beider Bereiche zu bündeln, um gemeinsam auf die Vision hinzuwirken.

Eine Verzahnung von außerschulischen Experten des interkulturellen Lernens mit den schulischen Experten kann Synergien schaffen, Lehrkräfte entlasten und es schließlich mehr Schulen ermöglichen, reflektierte Austauscherfahrungen für Schüler*innen anzubieten.

Internationaler Jugendaustausch und Design-Thinking

Diese skizzierte Forderung ist nicht neu und wird oft unter den beteiligten Akteuren diskutiert. Um nun einen Schritt weiterzugehen und die Überlegungen in geeignete Lösungsansätze zu überführen, wurde die Innovationsmethode „Design Thinking“ ausgewählt. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Die Methode wird angewandt, um nutzerorientierte Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten. Dabei wird die Perspektive der einzelnen Akteure eingenommen und deren jeweilige Sichtweise beleuchtet. Aus diesem Verständnis heraus werden in einem kreativen Team-Prozess Ideen entwickelt und greifbar gemacht, indem ein sogenannter Prototyp entwickelt und „im Feld“ getestet wird.

Der Workshop

Der eintägige Workshop in Berlin bot Gelegenheit, anhand der Fragestellung „Wie gelingt die interkulturelle Begleitung von schulischen Auslandsreisen“ die Methode zu erproben. Die engagierten Teilnehmenden ließen sich mit großer Offenheit und viel Begeisterung auf den „Fast Forward Prozess“ ein, in dem alle Phasen von Design Thinking im Schnelldurchlauf behandelt wurden.

Im Verlauf wurden zahllose Post-it beschrieben, Sichtweisen ausgetauscht, Begriffe definiert, Fragestellungen angepasst, vereinfacht und verworfen – immer mit einem strengen Blick auf die Uhr, die den Tag strukturierte und außerdem dazu zwang, schnell zu konkreten Ergebnisse zu kommen. Dies gelang: In der kurzen Zeit schafften es alle vier Teams, zu ihrer jeweiligen Unterfrage einen Prototyp zu entwickeln, der anhand von Materialen plastisch greifbar gemacht und der Gruppe kreativ präsentiert wurde.

Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmenden über zwei Dinge einig: Erstens, die behandelte Frage ist relevant und soll weiterverfolgt werden. Zweitens, Design Thinking eignet sich in hohem Maße für den nun anstehenden Prozess. Wie dieser weiter gestaltet wird, beschäftigt den AJA und die Robert Bosch Stiftung aktuell, damit an diesen Auftakt gewinnbringen angeschlossen werden kann.

Für mehr Information kontaktieren Sie gern das AJA-Büro unter info@aja-org.de

Einladung zum AJA-Seminar „Umsetzung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) in der internationalen Jugendarbeit“

Der AJA lädt alle interessierten hauptamtlichen Vertreter und Vertreterinnen von Schüleraustauschorganisationen und aus der internationalen Jugendarbeit zum Seminar „Umsetzung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)“ ein, die im Rahmen der AJA-Fortbildungsreihe Qualität im Schüleraustausch am 9. und 10. April 2018 in Hamburg stattfindet.

Das Seminar gibt einen umfassenden Überblick über die für die internatiopnale Jugendarbeit relevanten Bestimmungen der neuen Datenschutzverordnung sowie über die wesentlichen Änderungen im Vergleich zum alten Bundesdatenschutzgesetz. Der daraus entstehende Handlungsbedarf für die Organisationen wird veranschaulicht und mit umfangreichen Empfehlungen für die praktische Umsetzung ergänzt.

10. Fachtagung Bildung im Ausland – Schüleraustausch erfolgreich zu Ende gegangen

Am 5. und 6. Dezember trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von im internationalen Schüleraustausch tätigen Unternehmen, Organisationen und Institutionen auf Einladung des AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch* zu ihrer jährlichen Fachtagung.

Zwei Tage lang debattierten die Vertreterinnen und Vertreter der Branche intensiv über aktuelle Entwicklungen im Schüleraustausch und tauschten ihre Erfahrungen aus. Dabei hatten sie Themen wie die aktuelle politische Situation in den USA, die Auswirkungen von G8 und G9 auf den Schüleraustausch sowie psychologische Erkrankungen von Austauschschülern im Blick. Die Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Organisationen besprachen auch neue Entwicklungen und Konzepte im internationalen Schüleraustausch, wie beispielsweise den Ausbau von Programmen für die Zielgruppe der sozial benachteiligten Schülerinnen und Schüler. Es wurde deutlich, dass die Förderung des Verständnisses für andere Kulturen durch Schüleraustausch angesichts der aktuellen weltweiten massiven politischen Veränderungen wichtiger denn je ist.

*„Die Fachtagung Bildung im Ausland wurde 2008 von dem unabhängigen Bildungsberatungsdienst weltweiser ins Leben gerufen. Ziel ist es, der Jugendaustausch-Branche eine Plattform zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu bieten. Im Zentrum steht die Kommunikation der Teilnehmenden im Plenum. Methoden sind z.B. kurze Impulsreferate von Vertretern der Branche, aber auch Workshops und Fortbildungsangebote dürfen hierbei Berücksichtigung finden. Die zweitägige Fachtagung richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen im Bereich „Bildung im Ausland“, aber auch an Vertreter gemeinnütziger Vereine oder staatlicher und privater Bildungseinrichtungen, für die diese Thematik von Interesse ist. Ihren Schwerpunkt hat die Tagung im Bereich Schüleraustausch, viele der diskutierten Themen sind aber auch programmübergreifend aufschlussreich.“

AJA-Beitrag zum langfristigen Schüleraustausch im Spannungsfeld politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen weltweit erschienen

In den letzten Jahren wurden viele neue Austauschformate entwickelt, um dem Abenteuerdurst unserer heutigen Gesellschaft Rechnung zu tragen. Vor allem kürzere Programme mit bis zu drei oder vier Monaten finden großen Anklang sowohl bei Jugendlichen als auch immer mehr bei älteren Menschen. Entspricht es doch unserem Zeitgeist, sich schnell ein vermeintliches Bild von etwas „Unbekanntem“ zu machen. Da kommt der langfristige Schüleraustausch, dessen Tradition weit in die Anfänge des vergangenen Jahrhunderts zurückgeht, fast altmodisch daher. Das Austauschformat ist aber so aktuell wie nie. Der Artikel zeigt auf, welche politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu erkennen sind und in wieweit der langfristige Schüleraustausch mit seinem Bildungswert einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leistet.