AJA fordert
Finanzielle Förderung für den langfristigen individuellen Schüleraustausch
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und ihre politischen Folgen machen aktuell deutlich, dass internationaler Austausch keine Selbstverständlichkeit ist, sondern politisch gewollt und gefördert werden muss. Gerade in der heutigen Zeit der nationalen Abgrenzungspolitik wird deutlich, wie wichtig es ist, der jungen Generation internationale Zusammenhänge zu vermitteln, ihr Bewusstsein für demokratische und zivilgesellschaftliche Verantwortung zu stärken und sie dabei zu unterstützen, interkulturelle und globale Kompetenzen zu erwerben. Dazu leisten die gemeinnützigen AJA-Organisationen mit ihren Austauschprogrammen seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag.
Um den Grundsatz der Bildungsgerechtigkeit sicherzustellen und allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund, die Teilnahme an einem Austauschprogramm und dadurch den Erwerb globaler Kompetenzen zu ermöglichen, bedarf es eines breiten Austauschangebotes für Jugendliche.
Anders als die bereits öffentlich geförderten Kurzzeitformate der Schulaustausche und der internationalen Jugendarbeit erfährt der langfristige individuelle Schüleraustausch bisher keine finanzielle Förderung durch den Staat. Das wollen wir im AJA ändern. Denn trotz einer im internationalen Vergleich beispielhaften Förderung und rund 63% interessierten Jugendlichen haben bislang lediglich 26% von ihnen an einem Austauschprogramm teilgenommen, zumeist mit einem gymnasialen Hintergrund (Zugangsstudie des BMFSFJ)
Um hier mehr Jugendliche zu erreichen, muss das Angebot an öffentlich geförderten internationalen Austauschformaten erweitert werden. Der langfristige individuelle Schüleraustausch bietet hier zusätzlich zu den staatlich bereits unterstützten Kurzzeitformaten eine sinnvolle und notwendige Ergänzung.
Der Staat muss alle Austauschformate gleichermaßen fördern, damit alle Jugendlichen die Möglichkeit haben, eine internationale Erfahrung zu machen.
Dr. Uta Wildfeuer, AJA
Förderung für den langfristigen individuellen Schüleraustausch gefordert
- Alle Jugendlichen, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund, müssen die Möglichkeit haben, an einem internationalen Austausch teilnehmen zu können
- Der langfristige individuelle Schüleraustausch (mit seinen beiden Komponenten der Aufnahme und der Entsendung von Jugendlichen) bildet mit seiner Ländervielfalt eine Ergänzung zu den Formaten der Jugendwerke, die einen Fokus auf Europa haben und muss daher als eigenständiges Format mit staatlicher Förderung ausgestattet werden.
- Das Schüler-Auslands-BAföG muss für Jugendliche aller Schulformen zugänglich sein.
Wir setzten uns für eine finanzielle Ausgestaltung der Programme durch staatliche Förderung ein
- Die pädagogische Begleitung der Austauschprogramme als Grundlage für die Vermittlung globaler Kompetenzen muss ausreichend finanziell ausgestattet sein. • Die Sicherung von Qualität bei den durchführenden Trägern muss sichergestellt sein
- Die Förderung sollte sich im Sinne der Herstellung von Bildungsgerechtigkeit insbesondere auf Schülerinnen und Schüler aus sozial und finanziell schwächeren Familien konzentrieren.
- Das ehrenamtliche Engagement innerhalb der freien Träger der internationalen Jugendarbeit muss gezielt gefördert und gestärkt werden.
Der AJA hat Qualitätskriterien für den internationalen Schüleraustausch definiert, die stetig weiterentwickelt werden. Seine Mitglieder setzen sich bereits seit vielen Jahren mit eigenen Stipendiengeldern von jährlich 4 Millionen Euro für die Chancengerechtigkeit von Jugendlichen ein. Mit einem Netzwerk von insgesamt 10.000 Ehrenamtlichen leisten die AJA-Organisationen zudem einen großen Beitrag zu einer aktiven Zivilgesellschaft und der Entwicklung von ehrenamtlichem Engagement.
Individueller langfristiger Jugendaustausch ermöglicht Erwerb globaler Kompetenzen
Austauscherfahrungen über Ländergrenzen hinweg vermitteln jungen Menschen wichtige globale Kompetenzen. Diese persönlichen und sozialen Kompetenzen helfen Jugendlichen, globale Probleme zu verstehen, in interkulturellen Kontexten zu agieren und mit Verschiedenheiten umzugehen.
Der Erwerb von globalen Kompetenzen hat somit nicht nur einen großen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg der Jugendlichen, sondern auf die Gesellschaft als Ganzes. Die erworbenen globalen Kompetenzen ermöglichen es jungen Menschen, sich aktiv und gestaltend in ihrem Umfeld einzubringen und so einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen.
Dieses Engagement bildet eine wichtige Voraussetzung dafür, das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl zu stärken und damit den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern. Die Teilnahme an einem langfristigen individuellen Schüleraustausch ist ein nachweislich erfolgreicher Weg, um Jugendlichen den Erwerb globaler Kompetenzen zu ermöglichen.
Qualität
Die Sicherung der Qualität im Schüleraustausch ist das erklärte Ziel der AJA-Mitglieder. Dazu wurden Qualitätskriterien definiert.
Gemeinnützigkeit im AJA
Alle AJA-Organisationen sind gemeinnützige Vereine oder Organisationen und Träger der freien Jugendhilfe.
Ziele und Positionen
Wir fördern den interkulturellen Austausch, die interkulturellen Bildung und das gesellschaftliche Engagement.
Unsere AJA-Organisationen
Die Mitgliedsorganisationen des AJA organisieren weltweit in über 50 Ländern Schüleraustausch-programme.