AJA und Schule:Global auf der Fachtagung der bpb/KMK

AJA und Schule:Global auf der bpb/KMK-Fachtagung „Politische Bildung und Internationale Schularbeit mit Ost-/Ostmitteleuropa“

Am 14.11.22 fand die Fachtagung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Kultusministerkonferenz (KMK) in der Landesvertretung Schleswig-Holstein in Berlin statt. Zum ersten Mal nach zwei Jahren trafen sich Vertreter der Kultusministerien, Lehrkräfte, Wissenschaftler und Fachleute aus den Bereichen schulischer und außerschulischer Bildung wieder in Präsenz, um die politische Bildung und internationale Schularbeit mit Ost-/Ostmitteleuropa zu untersuchen. Vor allem die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die politische Bildung und die Arbeit in den Schulen sollte in den Blick genommen werden. Ein Schwerpunkt der Diskussionen lag auch in der Frage, wie Begegnungsräume mit Menschen aus Ost- und Ostmitteleuropa geschaffen werden können und welchen Beitrag diese Begegnungen für die politische Bildung hier leisten können.

In der Podiumsdiskussion betonten Cemile Giousouf, Fachbereichsleiterin bpb, Prof. Dr. Alexander Wohnig, Juniorprofessor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Siegen und Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e.V. (DVPB), Dr. Tobias Funk, Sekretariat der KMK und Knut Möller, Geschäftsführer von Youth For Understanding (YFU), dass schulischer und außerschulischer Austausch vor allem in den Ländern Ost- und Ostmitteleuropas einen wesentlichen Beitrag zur politischen Bildung leistet.

Wie sehr der individuelle langfristige Schüleraustausch helfen kann, Vorurteile gegenüber osteuropäischen Ländern abzubauen, zeigte AJA-Geschäftsführerin Anna Wasielewski in der Arbeitsgruppe zum Thema „AJA – Jugendaustausch mit Ost-/Ostmitteleuropa fördern“. Sie präsentierte die Teilnehmendenzahlen und die Ländervielfalt in Ost- und Ostmitteleuropa in den Austauschprogrammen innerhalb des AJA. Die Mitgliedsorganisationen bieten aktuell Schüleraustausch in den Ländern Polen, Tschechien, Ungarn, Litauen, Lettland, Estland, Rumänien, Bulgarien und Moldawien an. Vor allem die baltischen Staaten Lettland und Estland erfreuen sich großer Beliebtheit.

„Der langfristige individuelle Schüleraustausch, wie ihn die AJA-Organisationen anbieten, ist ein wichtiger Teil der politischen Bildung in Deutschland. Vor allem durch die interkulturelle Vor- und Nachbereitung und die pädagogische Begleitung der Schüler*innen im Austauschjahr finden nachhaltige Bildungsprozesse statt, in denen die Jugendlichen für gesellschaftliche und politische Verhältnisse in den Gastländern sensibilisiert werden,“ sagte Anna Wasielewski.

Annina Duchardt stellte in der Arbeitsgruppe die AJA-Initiative Schule:Global vor, die interkulturelle Bildung und internationale Begegnung an Schulen fördert. Dazu gehören selbstverständlich auch der Austausch und gemeinsame Projekte mit Schulen in Ost- und Ostmitteleuropa. Mehrere Schulen zeigen Interesse, zukünftig Schulaustausch-Programme in Ländern wie Polen und Litauen aufzubauen. Schule:Global unterstützt sie dabei, unter anderem mit Tipps zur Vernetzung und Projekt-Begleitung.