ZUKUNFTSWERKSTATT EHRENAMT: (Re-)Aktivierung von Ehrenamtlichen

Der dritte AJA-Workshop zum Thema Ehrenamt fand am 9. Dezember statt. Rund 14 hauptamtliche Mitarbeitende aus Organisationen mit starken ehrenamtlichen Strukturen im Bereich Jugendaustausch trafen sich zum gemeinsamen Erfahrungs- und Ideenaustausch und erarbeiteten gemeinsam Strategien, wie ehrenamtliche Mitarbeit gestärkt und motiviert werden kann.

Drei Kurzvorträge bildeten die Basis für den Austausch und lieferten neue Impulse für die Teilnehmenden. Durch Corona kann organisationsübergreifend ein Rückgang im Engagement von Ehrenamtlichen beobachtet werden. Im ersten Impulsvortrag wagten wir darum den Blick über den Tellerrand. Verena Fehlenberg vom BUND Berlin stellte vor, wie ihre Organisation mit dem Ehrenamt und den aktuellen coronabedingten Problemen umgeht. Der BUND bietet unterschiedliche Möglichkeiten des Engagements von kurzfristigen Projekten bis langfristigen Arbeitsgruppen. Durch Aktionen „an der frischen Luft“ konnten auch in der Corona-Zeit neue Mitstreiter gewonnen werden.

Im zweiten Vortrag stellte Thomas Hammer das Ehrenamtsprojekt von YFU vor. Mit diesem Projekt will die Organisation ihre Ehrenamtsstrukturen überprüfen und neu definieren. Das Projekt wurde maßgeblich von Ehrenamtlichen koordiniert. Unter anderem wurden in diesem Projekt auch Kommunikationsstrategien für unterschiedliche Ehrenamtstypen entwickelt, sowie Veränderungen an den Organisationsstrukturen vorgeschlagen.

Nadine Ryll von kulturweit stellte im dritten Impulsvortrag die Möglichkeiten und Grenzen von digitalem Engagement vor. Die Organisation hat verschiedene Formate entwickelt, wie beispielsweise Revivaltreffen und nutzt auch unterschiedliche Tools für die jeweiligen Formate. Vor allem mit interaktiven, kollaborativen Tools wie Miro, Wonder.me und Mentimeter wurden gute Erfahrungen gemacht.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass nicht nur Corona sondern auch der gesellschaftliche Wandel und die Digitalisierung großen Einfluss auf das Ehrenamt haben. Die digitalen Formate sind eine große Chance zum Beispiel in ländlichen Regionen aber auch für Menschen mit wenig Zeit ein Ehrenamt auszufüllen, andererseits fehlen dadurch der persönliche Kontakt und auch das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit. Auch die Strukturen in den Organisationen müssen sich dem Wandel im Ehrenamt anpassen. Oft lohnt es sich auch, die eigenen Ehrenamtlichen genauer anzuschauen. Mit welchen Medien erreichen wir wen am besten? Hier hilft es Personas von Ehrenamtlichen zu erstellen und Kommunikationskanäle und Strategien auf sie anzupassen.

Die Veranstaltungsreihe soll auch in 2022 fortgeführt werden. Hier wollen wir uns genauer anschauen, wie junge Organisationen und Initiativen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion ihre ehrenamtlichen Mitstreiterinnen aktivieren, aber auch wie das Ehrenamtsmanagement besser in den Strukturen der Organisationen verankert werden kann.

Die Zukunftswerkstatt (Re-)Aktivierung von Ehrenamtlichen wurde aus Mitteln des Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.