Koalitionsvertrag setzt wichtige Weichen für Bildungsgerechtigkeit

Als Dachverband der größten acht gemeinnützigen Schüleraustauschorganisationen in Deutschland hatte AJA in einem Papier Forderungen für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zur Bundestagswahl formuliert. Darüber hinaus hatte sich AJA gemeinsam mit über 30 weiteren Trägern des internationalen Jugendaustausches in der Kampagne „Zurück in die Welt“ für Austausch als Bildungsstandard stark gemacht. Im Koalitionsvertrag der designierten neuen Regierung, bestehend aus SPD, Bündnis 90/Die GRÜNEN und FDP, der am 24.11.2021 veröffentlicht wurde, finden sich einige Aussagen dazu. Anna Wasielewski, Geschäftsführerin des AJA, begrüßt, dass sich die Koalitionsparteien auf eine Reform des BAföG geeinigt haben, gerade hier seien zahlreiche Hürden für Schülerinnen und Schüler zu finden, die kein Gymnasium besuchen. „Wir freuen uns, dass die künftige Ampelregierung im Koalitionsvertrag die Herstellung von Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche in Deutschland klar in den Blick nimmt. Eine Reform des BAföG und die Ausweitung des Schüler-Auslands-BAföG auf Haupt-Real- und Berufsschülerinnen und Schüler ist dabei längst überfällig.“

Im Koalitionsvertrag wird dem Ehrenamt ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements gerade von jungen Menschen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer aktiven Zivilgesellschaft, wie sie in den Mitgliedsorganisationen des AJA bereits seit Jahrzehnten gelebt wird. Wasielewski betont, dass bei der geplanten Erstellung einer nationalen Engagementsstrategie, die bereits als konkrete Maßnahme benannt wurde, auch für ehrenamtliche Gastfamilien konkrete Entlastungen geschaffen werden müssen. Diese nehmen Austauschschüler*innen aus aller Welt in ihrem Zuhause auf und seien das Herzstück eines gelungenen Austausches, so Wasielewski.

Aus Sicht des Dachverbandes sind die kommenden vier Jahre entscheidend, um den internationalen Jugendaustausch als wichtigen Bestandteil der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik nachhaltig zu stärken und in der Bildungspolitik wichtige Weichenstellungen hin zu einer Chancengleichheit für die junge Generation vorzunehmen.

 Unser Forderungenpapier