Die „Fachkonferenz Jugend- und Schüleraustausch: Vielfalt erleben – Zugangschancen verbessern” ist am Freitag mit einer gemeinsamen Schiffsfahrt der Teilnehmer*innen auf dem Templiner See in Potsdam zu Ende gegangen.
Ziel der dreitägigen Veranstaltung war die Frage, wie bislang unterrepräsentierte Gruppen von Jugendlichen, beispielsweise aus Mittel-, Real- und Berufsschulen stärker im internationalen Schüler- und Jugendaustausch vertreten sein können. Denn die 2019 erschienene Zugangsstudie macht deutlich, dass oftmals strukturelle Zugangshürden wie fehlende Informationen und mangelnde Finanzierungsoptionen eine Teilnahme verhindern.
Die Veranstaltung umfasste Impulsvorträge aus Wissenschaft und Praxis, sowie Fachgruppen und Workshops, in denen sich die Teilnehmer*innen in den drei Tagen der Fachkonferenz intensiv mit dem Themenkomplex der Bildungsungerechtigkeit auseinandersetzen konnten. Dabei wurden Ansätze aus der Praxis vorgestellt und diskutiert, die zum Ziele haben, soziale Ungleichheit zu überwinden. Auch ein Blick über den nationalen Tellerrand in die Bedeutung von internationalem Schüler- und Jugendaustausch in Ländern wie den USA, China oder der Türkei wurde unternommen. Das gesamte Programm kann hier eingesehen werden.
Am Ende der Fachkonferenz zogen sowohl die beiden Veranstalter*innen wie auch die Teilnehmer*innen ein positives Fazit und äußerten den Wunsch, den begonnenen Diskurs im nächsten Jahr gemeinsam fortzusetzen.
Dazu Knut Möller, Geschäftsführer von YFU – Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V.: „Alle Teilnehmenden haben Inspiration und Impulse für die Arbeit in ihren Organisationen bekommen. Aber auch das Feld insgesamt ist durch die Verständigung vorangekommen. Das war ein wichtiges Ziel der Fachkonferenz.“
Auch Anna Wasielewski, Geschäftsführerin des AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch äußerte sich positiv:„ In den letzten drei Tagen wurde deutlich, dass wir mit unserem Ansatz, das Feld des internationalen Schüler- und Jugendaustausches mit unserer Zielgruppe, den Schüler*innen sowie Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik zusammenzubringen, einen Nerv getroffen haben, der richtungsweisend für die Zukunft unseres Feldes ist. AJA setzt sich gemeinsam mit seinen acht Mitgliedsorganisationen schon seit vielen Jahren für mehr Bildungsgerechtigkeit und bessere Zugangschancen für Jugendlichen zu internationalem Austausch ein. Daher freut uns die große Zustimmung der Teilnehmer*innen für eine Weiterführung dieses Diskurses sehr.“
Unter anderem setzt sich AJA auf politischer Ebene dafür ein, die Zugangshemmnisse im Schüler-Auslands-Bafög abzubauen, zu entbürokratisieren und Jugendlichen aller Schulformen zugänglich zu machen. Die AJA-Organisationen fördern ihre Teilnehmenden mit Stipendien im Wert von rund 4 Mio Euro jährlich. Ihre Ehrenamtlichen informieren Jugendliche im Rahmen von AJA-Infoveranstaltungen über Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen. Hier mehr zu den Forderungen des AJA
Einen großen Dank richten die Veranstalter an die beiden Förderer der Fachkonferenz, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie die Joachim Herz Stiftung (JHS) aus, ohne deren Unterstützung eine Umsetzung in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Moderatorin der Veranstaltung, die Journalistin Anke Bruns (WDR), die einen großen Beitrag zur lockeren und angenehmen Atmosphäre der Veranstaltung leistete.
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