Mit der Europawahl ist die Bedeutung von europäischer Zusammenarbeit, Demokratie und grenzübergreifender Verständigung erneut ins Bewusstsein vieler Menschen gerückt. Das friedliche Miteinander in Europa und die europäische Idee sind zunehmend durch nationalistische Strömungen bedroht. Schüleraustausch bietet Jugendlichen die Möglichkeit, andere Länder und Kulturen hautnah zu erleben, Vorurteile abzubauen und soziale und interkulturelle Kompetenzen zu stärken. Dadurch leisten Austauschprogramme einen wichtigen Beitrag zur Verständigung und können ein vereintes Europa stärken.
Die Mitgliedsorganisationen des AJA bieten mit ihren weltweiten, individuellen Austauschprogrammen Möglichkeiten der globalen Bildung für junge Menschen. Dabei gehen nicht nur Schülerinnen und Schüler aus Deutschland ins Ausland, sondern es werden auch Jugendliche aus anderen Ländern für einen halbes oder ganzes Schuljahr in Deutschland aufgenommen.
Für einen Schüleraustausch in Europa spricht vieles: eine große Ländervielfalt, kurze Wege, große kulturelle Vielfalt, Visafreiheit und teilweise sogar dieselbe Währung. Kaum in einem anderen Teil der Welt wird es jungen Menschen so einfach gemacht, über den Tellerrand hinaus zu blicken und Land und Leute kennenzulernen.
Im aktuellen Schuljahr 2023/24 nutzen dies circa 670 Austauschschüler*innen aus Deutschland und gingen mit einer AJA-Organisation in ein anderes europäisches Land. Die Top 5-Länder für den Schüleraustausch sind: Irland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien. Im gleichen Zeitraum kamen knapp 340 Jugendliche aus Europa zu einem Schulaufenthalt nach Deutschland. Die meisten Schüler*innen kamen hier aus den Ländern Italien, Türkei, Norwegen und Finnland.
„Es könnten noch mehr jungen Menschen diese wichtige interkulturelle Erfahrung ermöglicht werden, aber es wird immer schwieriger, Gastfamilien in Deutschland zu finden.“, so Jan Schütte, Geschäftsführer des AJA, Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch.
Gastfamilien für den Schüleraustausch gesucht
Gastfamilien sind das Herzstück jedes Schüleraustauschs, indem sie den Gastschüler*innen ein Zuhause auf Zeit bieten. Durch ihre Bereitschaft, junge Menschen aus anderen Ländern aufzunehmen, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur internationalen Verständigung.
„Austausch ist für uns keine Einbahnstraße“, führt Jan Schütte weiter aus. „Eine Gastfamilie zeigt mit der Aufnahme einer Gastschülerin oder eines Gastschülers Weltoffenheit und erweitert auch ihren eigenen Horizont. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Offenheit und zum interkulturellen Dialog. Mit der Aufnahme eines Gastkindes aus Europa können Familien auch einen Beitrag für die europäische Verständigung leisten.“
Gastfamilie werden kann (fast) jede*r: Familien mit oder ohne Kinder, Alleinerziehende, Regenbogenfamilien, Senior*innen oder Alleinstehende können Gastschülern und Gastschülerinnen ein Zuhause in Deutschland geben. Es reichen ein Bett, ein Platz am Tisch und ein offenes Herz. Alle Gastfamilien werden von den AJA-Organisationen persönlich vorbereitet, begleitet und betreut.