Schüleraustausch stärken in Hamburg und Hessen

In einigen Bundesländern gibt es politische Aktivitäten, um den Schüleraustausch zu stärken. In der Hamburg Bürgerschaft wurde im Rahmen der Haushaltsberatungen 2023/24 im Dezember 2022 ein Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen angenommen, mit dem der internationale Austausch gestärkt werden soll. Dazu werden im Rahmen eines Pilotprojekts internationale Koordinator*innen an Schulen in sozial weniger privilegierten Umgebungen eingesetzt, die vor Ort über Austauschprogramme und Fördermöglichkeiten informieren und Unterstützung bei der Organisation anbieten. Zusätzlich wird den Schulen ein Sachbudget von 3.000 Euro pro Schule für die Anschubfinanzierung von internationalen Projekten mit internationalen Koordinator*innen zur Verfügung gestellt.

Im Landtag Hessen hat die SPD-Fraktion im Februar 2023 einen umfangreichen Antrag zur Förderung von Schüler- und Jugendaustausch gestellt. Dieser fordert, dass Auslandserfahrungen ein selbstverständlicher Bestandteil im Werdegang junger Menschen sein soll, der nicht von der finanziellen Lage der Eltern abhängig ist. Die Landesregierung soll ein Konzept erarbeiten, wie pädagogisch begleitete Schüler- und Jugendaustausche als Lernerfahrung Teil des Bildungsweges von Schülerinnen und Schülern aller Schulformen werden und internationale Austauschprogramme auch in den Curricula der beruflichen Ausbildung und des Studiums fest verankert werden können. Es soll ein Kompetenzzentrum für interkulturelle Bildung, Vielfalt und Internationalisierung von Jugendlichen und Lehrkräften eingerichtet werden, mit dessen Hilfe Schüler- und Jugendaustausche mit Schulen der hessischen Partnerregionen neu aufgebaut und bestehende Partnerschaften ausbaut werden sollen. Zusätzlich soll ein Förderprogramm aufgelegt werden, dass Schülerinnen und Schülern aus einkommensschwachen Familien ermöglicht, an mehrwöchigen Schüleraustauschen teilzunehmen.

Der vollständiger Antrag ist hier zu finden.

Dr. Uta Wildfeuer, Geschäftsführerin des AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch sagt dazu: „Die AJA-Organisationen leisten mit ihren gemeinnützigen Austauschprogrammen einen wertvollen Beitrag zur interkulturellen Verständigung, zum zivilgesellschaftlichen Engagement und zur Stärkung der interkulturellen Kompetenzen junger Menschen. Alle Jugendlichen, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund, müssen die Möglichkeit haben, an einem internationalen Austausch teilnehmen zu können. Das ist eine Kernforderung des AJA. In diesem Sinne begrüßen wir, dass die Bundesländer Hessen und Hamburg die Rahmenbedingungen für Schüleraustausch stärken wollen.“