„Kontinuität oder Krise: Die transatlantischen Beziehungen unter neuen Vorzeichen“. Unter diesem Titel trafen sich rund 30 Vertreter*innen verschiedener Organisationen und Institutionen zum alljährlichen Runden Tisch USA. Treffpunkt war diesmal das Amerikahaus München, die größte Institution in Deutschland, die sich der Pflege der transatlantischen Beziehungen widmet. Dr. Andreas Etges (Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München) nahm die Teilnehmer*innen in seinem Impulsvortrag mit in die bewegte Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In Bezug auf den akademischen Austausch beobachtet er bei Studierenden aus den USA einen positiven Blick auf und großes Interesse an Deutschland. „Diese Softpower sollten wir nutzen“, ermunterte Etges.
Wegen der herausragenden Bedeutung der USA im Jugend- und Schüleraustausch war dieser in München zahlreich vertreten: Der AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch sowie vier Mitgliedsorganisationen nutzten das interdisziplinäre Forum, um Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. Julian Ihling von Open Door International e.V. betonte angesichts zahlreicher Herausforderungen: „Wir glauben weiter fest an die Kraft des Austausches mit den USA.“ Ähnlich sah es Annette Domhan von AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.: „Bei aller Sorge um aktuelle Entwicklungen sind wir überzeugt: Austausch wirkt – jetzt erst recht!“ Rabea Brozulat und Tom Kurz von Experiment e.V berichteten über die vielen positiven Erfahrungen, die Austauschschüler*innen in den USA machen – eine Tatsache, die in der medialen Berichterstattung häufig ausgeblendet werde. Mareike von Raepke von YFU-Germany – Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. sorgte sich angesichts rückläufiger Anmeldezahlen, bekräftigte aber: „Langfristiger Austausch bleibt ein Format, das jungen Menschen wertvolle Erfahrungen vermittelt.“ Jan Schütte vom AJA ergänzte: „Uns und unseren Organisationen liegt die transatlantische Freundschaft sehr am Herzen, dazu wollen wir weiter unseren Beitrag leisten.“
Mit am Runden Tisch saß auch Dr. Max Kanzow, Referent beim transatlantischen Koordinator im Auswärtige Amt – und war beeindruckt: „Danke, dass Sie alle die transatlantischen Ebenen auf vielen Ebenen pflegen – darauf bauen wir!“