Lange Tradition im Austausch

Gemeinnützigkeit im Schüleraustausch

Kreis aus Händen
© Henning Westerkamp | pixabay.com

Politische Bildung als Fundament der gemeinnützigen Jugendaustauschorganisationen des AJA

Für die AJA-Mitglieder ist die politische Bildung junger Menschen die Grundlage ihrer Arbeit. Denn es waren politische und geschichtliche Ereignisse, wie die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, die zur Entstehung der gemeinnützigen Jugendaustauschorganisationen geführt haben.

Roger Hull

"Wer nur darüber nachdenkt, was er gewinnen und sich leisten kann, ist ein Teil des Problems. Wer die Verpflichtung fühlt zu geben und zu helfen, ist ein Teil der Lösung."

Gemeinnütziger Jugendaustausch als Friedensvermittler

Die Geschichte der AJA-Organisationen reicht weit zurück.  So waren es beispielsweise engagierte Bürger, die im Rahmen von internationalen Jugendtreffen in den 1920er Jahren bemerkten, dass die Teilnehmenden sich in ihren nationalen Gruppen isolierten. Um diesem künftig entgegenzuwirken, entstand die Idee, Studienreisen zu organisieren und die jungen Menschen in Familien im jeweiligen Land unterzubringen.

Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges riefen Veteranen  Jugendaustauschprogramme ins Leben, um den Frieden in der Welt zu sichern. Und auch andere Organisationen und engagierte Bürger sahen jetzt die Notwendigkeit, sich für die interkulturelle Verständigung einzusetzen, die Friedenserziehung zu fördern und ein Demokratieverständnis bei jungen Menschen aufzubauen.

Dies wollte man durch persönliche, langfristige Begegnungen erreichen, indem man junge Menschen in ein anderes Land entsendete, die dort für eine längere Zeit in Gastfamilien wohnten. Gleichzeitig nahm man junge Menschen aus dem Ausland in deutsche Gastfamilien auf. Zunächst fand dieser Austausch vorrangig mit den Vereinigten Staaten von Amerika statt. Dies weitete man bald auch auf andere Länder aus.

Nach dem Kalten Krieg etwa, baute man vor allem zu den Menschen aus Ost- und Südosteuropa eine besondere Verbindung auf, um so die neue europäische Identität fördern. Auch heute noch sind die Mitglieder des AJA die einzigen Jugendaustauschorganisationen, die mit Ländern in Ost- und Südosteuropa langfristige Jugendaustauschprogramme durchführen.

Gründe für die Wahl einer gemeinnützigen Austauschorganisation

Entsende -und Aufnahmeprogramme

Vielfältiger Kulturaustausch

Die AJA-Organisationen bieten Jugendaustausch in über 50 Ländern weltweit an, um eine große Vielfalt an kulturellen Erfahrungen zu ermöglichen. Diese interkulturellen Erfahrungen werden bei allen AJA-Organisationen durch eine intensive Vor- und Nachbereitung begleitet. Der Kulturaustausch steht dabei im Vordergrund.
Für die AJA-Organisationen sind die Aufnahmeprogramme ebenso wichtig wie die Entsendeprogramme, da nur Austausch in beide Richtungen zu einem tiefen interkulturellen Verständnis füreinander führen kann. In Deutschland stärkt die Aufnahme von internationalen Austauschschülerinnen und Austauschschülern in Gastfamilien die Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft. Die Austauschschülerinnen und Austauschschüler repräsentieren ihre eigene Kultur in Deutschland und nehmen nach diesem Auslandsaufenthalt die Rolle eines Botschafters für Deutschland in ihrem Heimatland ein.

Stipendien in Höhe von 4 Mio. Euro

Stipendien

Die AJA-Organisationen möchten möglichst vielen Jugendlichen eine Austauscherfahrung ermöglichen. Dieses gemeinsame Ziel wird durch die Vergabe von Stipendien (jährliches AJA-Stipendienvolumen liegt bei über 4 Millionen Euro) konsequent verfolgt und realisiert. Schülerinnen und Schüler, die finanzielle Unterstützung benötigen, können sich auf diese Stipendien bewerben. Diese werden zum einen aus erwirtschafteten Überschüssen und Spenden und zum anderen durch externe Kooperationspartner finanziert.

großes Ehrenamtsnetzwerk

Gesellschaftliches Engagement

Alle AJA-Organisationen sind gemeinnützige Vereine oder Organisationen, die als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt sind. Sie bringen jahrzehntelange Erfahrung und Expertise im Jugendaustausch mit. In ihrer täglichen Arbeit stützen sie sich auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder. Dazu gehören ehemalige Austauschschülerinnen und Austauschschüler, Gastfamilien, regionale Betreuerinnen und Betreuer sowie Förderer der internationalen Jugendarbeit. Die Förderung dieses Engagements, die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Ehrenamtlichen sowie  Mitwirkung in den Vereinsgremien sind dabei  zentralen Anliegen der AJA-Organisationen.

Finanzen und Leistungen

Transparenz

Austauscherfahrungen vermitteln interkulturelle und soziale Kompetenzen, die für verantwortungsbewusstes Handeln in einer globalisierten Welt unabdingbar sind. Aus dieser Überzeugung heraus führen die AJA-Organisationen ihre Austauschprogramme durch. Die Tätigkeit der AJA-Organisationen ist dabei nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Die Leistungen und Kosten der verschiedenen Programmangebote werden transparent dargelegt, so dass nachvollziehbar ist, wofür die Programmpreise verwendet werden. Zudem werden alle zukünftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Eltern umfassend darüber informiert, welche Leistungen im Programm enthalten sind – Kostenfallen sind so also ausgeschlossen.

Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen

Weiterbildung und Präventionsarbeit

Regelmässige interne Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein integraler Bestandteil der Arbeit der AJA-Organisationen, um den hohen Standard ihrer Austauscharbeit zu gewährleisten und auszubauen.
Die AJA-Organisationen haben sich verpflichtet, für den bestmöglichen Schutz aller Programmteilnehmerinnen und Programmteilnehmer in Deutschland und weltweit zu sorgen und sie vor körperlichem und seelischem Schaden zu bewahren. Der internationale Jugendaustausch lebt von der vertrauensvollen Beziehung zwischen Menschen und dem gegenseitigen Respekt. So wird von allen AJA-Organisationen insbesondere das Thema Prävention weiterentwickelt. Die Organisationen beziehen eine klare Position gegenüber physischem, sexuellem oder emotionalem Missbrauch und Gewalt. Ein pro-aktiver Umgang mit diesem Thema sensibilisiert darüber hinaus alle Beteiligten, wie auch die Öffentlichkeit.

Seminare und Workshops

Non-formale Bildung

Die vielfältigen Lernerfahrungen im langfristigen Jugendaustausch werden von den AJA-Organisationen intensiv begleitet und betreut. Gemeinsames Ziel ist es, das non-formale Lernen für den Einzelnen nachhaltig in Seminaren und Trainings zu fördern.
Nicht alle Jugendlichen können oder wollen an einer langfristigen Austauscherfahrung teilnehmen. Für diese bieten die AJA-Organisationen Workshops in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen beispielsweise zum Thema interkulturelles Lernen an.

Inzwischen engagieren sich die gemeinnützigen Organisationen mit ihrem Jugendaustausch in über 50 Ländern auf allen Kontinenten der Welt.

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