Stellenausschreibung AJA-Geschäftsführung

Der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Geschäftsführer*in in Teilzeit oder Vollzeit (mindestens 30 Wochenstunden).

Der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch gGmbH (AJA) setzt sich für die Förderung des langfristigen, bildungsorientierten und gemeinnützigen Schüleraustausches als Mittel zur interkulturellen Verständigung ein. Die Gesellschaft besteht aus den acht Gesellschaftern AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Aubiko e.V., Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH, Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU), Experiment e.V., Open Door International e.V., Partnership International e.V., und dem Rotary Jugenddienst Deutschland e.V. (RJD). Zusammen organisieren die AJA-Organisationen etwa 90% der Gastschulaufenthalte in Deutschland und etwa ein Drittel aller Entsendungen von Jugendlichen ins Ausland, die an Langzeit-Programmen mit Schulbesuch teilnehmen. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen aktiven Beitrag zur Demokratie- und Friedensbildung.

Wir suchen eine*n innovative*n Geschäftsführer*in, die*der die gGmbH in Abstimmung mit den Gesellschaftern strategisch und wirtschaftlich weiterentwickelt.

Diese Aufgaben warten auf Sie:

  • Sie übernehmen die Lobbyarbeit bei politischen Institutionen und Verwaltung, um die Bedingungen des gemeinnützigen Schüleraustausches in Deutschland und international auszubauen.
  • Sie nutzen die Zusammenarbeit mit Bundesministerien, Branchenverbänden, Kultusministerien, Schulaufsichtsbehörden, Schulen sowie anderen Institutionen und erweitern diese mit dem Ziel der Sichtbarkeit unserer Arbeit und Themen.
  • Sie vertreten den AJA in Gremien, Netzwerken und Arbeitsgruppen im Bereich der Internationalen Jugendarbeit und des Jugendaustausches.
  • Sie entwickeln  strategische und inhaltliche Kooperationen sowie Fundraising für Projekte und sind verantwortlich für die Organisation von Veranstaltungen.
  • Sie arbeiten vertrauensvoll mit dem Kreis der Gesellschafter und bereiten die Gesellschafterversammlungen vor und nach.
  • Sie verantworten das AJA-Budget und die Erstellung des Jahresabschlusses in Zusammenarbeit mit einem Wirtschaftsprüfer.
  • Sie tragen Personalverantwortung und leiten ein Team aus derzeit drei Teilzeitkräften.

 Wir bieten Ihnen eine vielseitige Tätigkeit mit vielen Kontakten sowie der Möglichkeit zu selbstständigem Arbeiten und dem Umsetzen eigener Ideen auf Basis der von der Gesellschafterversammlung festgelegten Jahresplanung und der strategischen Ausrichtung.

Außerdem erwartet Sie:

  • Ein kollegiales und wertschätzendes Arbeitsumfeld mit einem sympathischen und offenen Team
  • Mobiles Arbeiten nach Absprache sowie ein flexibles Arbeitszeitmodell
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • 30 Urlaubstage
  • Die Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung
  • Das Jahresgehalt liegt je nach Qualifikation und Erfahrung zwischen 40.000 € und 50.000 € brutto auf Basis Vollzeit (Verhandlungsbasis)

 Das bringen Sie idealerweise mit:

  • Ausgeprägte Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit sowie Freude am Netzwerken
  • Leidenschaft und Engagement für Bildungs- und Jugendarbeit sowie ein starkes Interesse an der Förderung interkulturellen Verständnisses und globaler Zusammenarbeit
  • Einschlägige Erfahrung im internationalen Schüleraustausch bzw. im gemeinnützigen Jugendaustausch sowie mit ehrenamtlichem Engagement und/oder in gemeinnützigen Vereinen
  • Mehrjährige Berufserfahrung
  • Starke Eigenmotivation sowie Bereitschaft zu selbständigem Arbeiten
  • Erfahrung im Bereich Finanzen und Fundraising, einschließlich Finanzplanung, Budgetierung und Buchhaltung sowie Mittelakquise, Erstellung von Projektanträgen und Verwaltung von Drittmitteln.
  • Grundsätzliche Bereitschaft zu  Dienstreisen sowie zu gelegentlicher Wochenendarbeit
  • Belastbarkeit und Flexibilität
  • Verhandlungssichere Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift

In unserer Profilbeschreibung finden Sie eine Vielfalt an Kenntnissen und Fähigkeiten, die wir uns wünschen. Wir ermutigen Sie, sich zu bewerben, auch wenn Sie nicht alle Anforderungen erfüllen. Die Kombination Ihrer Kompetenzen ist wichtiger als die Erfüllung aller Anforderungen.

Reizt es Sie, den langfristigen, gemeinnützigen, individuellen Schüleraustausch zusammen mit uns zu stärken? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!

Bitte senden Sie uns Ihre elektronische Bewerbung mit Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung bis zum 15.04.2024 an die Vertretenden des Personalrats Bettina Wiedmann und Rüdiger Muermann (bewerbung@aja-org.de).

Personelle Veränderungen im AJA

Auf eigenen Wunsch wird die Geschäftsführerin Dr. Uta-Julia Wildfeuer den AJA zum 31.07.2024 verlassen, um sich nach 12 Jahren als Geschäftsführerin des Dachverbandes nun neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen.

Dr. Uta Wildfeuer hat sich in den letzten 12 Jahren mit großem Engagement, Kompetenz und Sachverstand für den AJA eingesetzt und die Entwicklung und den Ausbau des AJA maßgeblich geprägt. Nach dem Ausbau des AJA in den ersten Jahren hat Dr. Uta Wildfeuer in den Jahren 2017 und 2018 die Umwandlung des AJA zur gemeinnützigen GmbH begleitet und damit den Grundstein für eine Erweiterung der Arbeitsbereiche gelegt. In den Jahren der Corona-Pandemie gelang es gemeinsam mit den Gesellschaftern, in das Konjunkturpaket der Bundesregierung aufgenommen zu werden und so den gemeinnützigen langfristigen Schüleraustausch zu sichern. Gerade in den letzten Jahren führte der Einsatz von Frau Dr. Wildfeuer dazu, weitere Themenbereiche zu erschließen. So wurde das Projekt Schule:Global initiiert und entwickelt und nicht zuletzt war die Veranstaltung der Fachkonferenz Jugend- und Schüleraustausch im November 2023 ein herausragender Erfolg, den die AJA-Geschäftsstelle unter Leitung von  Dr. Uta Wildfeuer erreicht hat.

Im Namen aller Gesellschafter bedanken wir uns bei Frau Dr. Uta-Julia Wildfeuer ganz besonders für ihre Leistungen für den AJA und den gemeinnützigen individuellen Schüleraustausch und wünschen ihr für ihre berufliche und private Zukunft weiterhin alles erdenklich Gute.

Mit „Herz, Hand und Kopf“ nach Prag – Informationsreise zum Jugend- und Schüleraustausch

Vom 17. – 20. März 2024 fand das dritte bildungspolitische Arbeitstreffen aus der Reihe „Herz, Hand und Kopf“ in Prag statt. Die Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Präsidentin der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder Christine Streichert-Clivot sowie fünfzehn Landtagsabgeordnete und Bildungspolitiker*innen aller demokratischen Parteien aus zehn Bundesländern diskutierten gemeinsam, wie Austausch besser im Bildungssystem verankert werden kann und mehr junge Menschen die Möglichkeit zu einem Auslandsaufenthalt bekommen können.

Die Informationsreise startete mit einem Grußwort von Dr. Mikuláš Bek, Minister für Bildung, Jugend und Sport der Tschechischen Republik und der KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot, die sich anschließend in einem Gespräch zu den Wirkungen und Rahmenbedingungen internationaler Austauschprogramme austauschten.

Wie sieht es aktuell auf Länderebene mit der Bildungsgerechtigkeit im Jugend- und Schüleraustausch aus? Die Landtagsabgeordneten der vertretenen Bundesländer stellten eine Bestandsaufnahme und Best Practice Beispiele vor. Auch die berufliche Bildung wurde in den Blick genommen. Beim Besuch einer berufsbildenden Fachmittelschule wurde mit Schüler*innen und Lehrkräften zum Thema internationaler Austausch diskutiert. Inwieweit Internationaler Jugend- und Schüleraustausch Teil der Politischen Bildung und der Erinnerungsarbeit sein kann, wurde bei einem Besuch der Gedenkstätte Lidice deutlich.

Jantje Theege, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU) fasst ihren Eindruck wie folgt zusammen „Unser wichtiges Ziel „Austausch für alle!“ stand auch bei dieser Reise im Mittelpunkt. Dazu wurde fraktions- ressort- und länderübergreifend engagiert zusammengearbeitet. Im Nachgang der Reise wird nun mit den Abgeordneten weiter daran gearbeitet, in ihren jeweiligen Bundesländern die Gelingensbedingungen für Schüleraustausch weiter zu verbessern.“ Knut Möller, der für den AJA teilnahm, ergänzt wie folgt: „Ich habe viel wohlwollende Unterstützung für die Belange des Jugend- und Schüleraustausch durch die Politiker*innen aus den Bundesländern wahrgenommen. Das war sehr ermutigend und motivierend.“

Die Informationsreise wurde von der Initiative Austausch macht Schule (AmS) und YFU organisiert und von der Stiftung Mercator gefördert.

(Copyright Gruppenbild: Jan Hromadko)

 

AJA und zahlreiche weitere Organisationen unterzeichnen gemeinsame Erklärung für Jugend- und Schüleraustausch

Über 160 Organisationen und Personen haben bisher die Fürstenrieder Erklärung unterzeichnet. Damit fordern AJA und unter anderem der Deutschen Bundesjugendring, die deutsche Sportjugend, die Jugendwerke, die Kreuzberger Kinderstiftung, der internationale Bund und vielen weitere Organisationen eine stärkere Anerkennung und Förderung von Jugend- und Schüleraustausch.

Die Fürstenrieder Erklärung wurde auf der Fachkonferenz Jugend- und Schüleraustausch in München Fürstenried im November 2023, die der AJA organisiert hat, durch Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen des schulischen Austausches, der internationalen Jugendarbeit und des langfristigen individuellen Austausches als gemeinsames Positionspapier verfasst.

Jugend- und Schüleraustausch wirkt

Die Unterzeichnenden sind sich einig, dass jede internationale Jugendbegegnung – egal ob schulisch, außerschulisch und in der beruflichen Bildung, individuell und in der Gruppe, kurzfristig wie langfristig –  eine tiefgreifende und nachhaltige individuelle und gesellschaftliche Wirkung hat. Darum, so betont die Erklärung, ist es besonders wichtig, mehr Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen. Internationaler Jugendaustausch und Jugendbegegnung sollten als selbstverständlicher Teil der Bildungsbiographie jedes jungen Menschen verankert sein.

Dazu bedarf es mehr Anerkennung für den Stellenwert einer internationalen Erfahrung, bessere Kooperation von Schulen und Trägern der Jugendarbeit mit Stakeholdern in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie mehr Information darüber und den Abbau von Hürden.

Dr. Uta Wildfeuer, Geschäftsführerin vom AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch sagt dazu: „Internationaler Jugendaustausch und Begegnung trägt nicht nur zu Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen bei, sondern auch zur Förderung demokratischer Werte, aktiver Beteiligung und internationaler Verständigung. Darum ist internationaler Jugend- und Schüleraustausch gerade in diesen Zeiten besonders wichtig.“

Die vollständige Erklärung ist hier einzusehen: https://fk-jugendaustausch.de/fuerstenrieder-erklaerung/

Zweite Siegelverleihung an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf

Im Rahmen des Musikabends, am 12. März wurde der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf (GHG) feierlich das Schule:Global-Siegel überreicht. Coach Marieke Boin Soares (Partnership International) übergab die Auszeichnung für interkulturelle Bildung an Schulleiter Ralf Bauckhage. Die GHG ist damit die erste Schule bundesweit, die zum zweiten Mal das Siegel Schule:Global tragen darf.

Der bunte Musikabend, an dem unter anderem auch der stellvertretende Bürgermeister, sowie ein Vertreter der grünen Stadtfraktion teilnahmen, hat Tradition an der GHG. Wie präsent internationaler Austausch an der Gustav-Heinemann ist, zeigt sich auch hier – Italienische Austauschschülerinnen und Schüler trugen ein Lied aus ihrer Heimat vor.

Seit 2020 ist die Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf Schule:Global. In den ersten drei Jahren Laufzeit des Siegels wurde viel erreicht. Unter anderem konnte ein Austausch mit Spanien und Frankreich, eine Schulpartnerschaft mit einer Schule in Italien, eTwinning-Projekte und ein Austausch mit einer Schule in Namibia initiiert werden. Nachdem der Schulaustausch wiederbelebt und neue Austauschprogramme umgesetzt wurden, möchte die GHG nun einen Schritt weiter gehen und interkulturelle und diversitätsbewusste Bildung stärker im Schulalltag sichtbar machen und verankern. Dazu hat die Schule sich für weitere drei Jahre Schule:Global beworben und wurde im August 2023 als erste Schule bundesweit zum zweiten Mal mit dem Schule:Global-Siegel ausgezeichnet. Schule:Global-Coach Marieke Boin Soares sagt dazu: „Ganz konkret bedeutet das für die kommenden drei Jahre, dass die Themen der Interkulturalität und Diversität im Bereich des Soziales Lernens und der historisch-politischen Bildung Einzug erhalten, und dass das Thema Respekt und Schulfrieden in den Fokus genommen wird. Ich freue mich, dass ich die Schule auf diesem Weg begleiten und unterstützen kann.“

Siegelverleihung an der Gesamtschule Schwingbach

Am 07. März 2024 wurde der Gesamtschule Schwingbach das Schule:Global-Siegel feierlich übergeben. Saskia Honisch, Laura Nickel und Ramona Walz freuten sich, das Siegel von Meike Zepp (Experiment e.v.) überreicht zu bekommen. Im Rahmen der Verleihung wurde das gesamte Kollegium noch einmal über die neuen Möglichkeiten, die interkulturellen Ziele und den aktuellen Stand informiert.

Die Gesamtschule Schwingbach ist eine kooperative Gesamtschule in Hüttenberg bei Wetzlar. Für die nächsten drei Jahre hat sie sich vorgenommen, interkulturelle Bildung im Schulprogramm zu verankern, interkulturelle Workshops und Projekttage durchzuführen und eine internationale AG ins Leben zu rufen. Mit viel Engagement konnten seit Auszeichnungsbeginn im November 2023 schon Erfolge gefeiert werden. So dürfen sich die Schüler*innen seit dem neuen Halbjahr über die AG „Entdecke die Welt“ freuen. Außerdem sollen in Zukunft auch eigene Kulturtauchen-Teamer*innen an der Gesamtschule Schwingbach ausgebildet werden.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sagen herzlichen Glückwunsch!

Foto (von links nach rechts): Laura Nickel, Saskia Honisch, Meike Zepp, Ramona Walz

Vierte Kulturtauchen-Schulung hat erfolgreich stattgefunden

Am 2. und 3. März nahmen neun engagierte Jugendliche und Erwachsene an der Kulturtauchen-Teamenden-Schulung in Kassel teil. Kulturtauchen-Workshops sind Präventionsworkshops für die 8. und 9. Klasse, in dem Schüler*innen die kulturelle Vielfalt im Klassenzimmer kennen- und schätzen lernen. Diese werden im Peer-to-Peer-Format von ehrenamtlichen Teamenden durchgeführt.

Dies war der letzte von insgesamt drei Terminen. Vorab gab es bereits zwei Online-Termine, bei denen der theoretische Input im Fokus stand, in auf der Teamenden Schulung in Kassel konnten die Methoden der Workshops nun anhand von praktischen Übungen erprobt werden.

Verteilt auf zwei Schulungstage setzten sich die Teilnehmenden mit den Themen Kultur, Vielfalt und dem Anleiten von Jugendgruppen, sowie dem Konzept der Kulturtauchen-Workshops intensiv auseinander. Es gab sowohl theoretische Hintergrundinformationen zum Verständnis von Kultur, dem Identitäts- und Diversitätsbegriff, sowie den Workshopmethoden.

Der Fokus lag jedoch auf dem praktischen Erproben der Workshopinhalte. In Kleingruppen konnten diese vorbereitet werden und mit allen durchgeführt werden. Es war genügend Raum für Fragen und Austausch, sodass die Teilnehmenden nun bereit für ihren ersten Kulturtauchen-Workshop an einer Schule in ihrer Region sind.

Wir freuen uns, dass unser Netzwerk an Ehrenamtlichen wächst und die Teilnehmenden der Schulung nun selber als Ehrenamtliche Präventionsworkshops an Schulen durchführen werden.

Die Schulung konnte dank der Finanzierung der Deutschen Post-Code-Lotterie stattfinden. Im Rahmen dieser Förderung können auch Kulturtauchen-Workshops kostenfrei für Schulen angeboten werden.

BAföG-Reform 2024 – wieder keine Änderungen für das Schüler-Auslands-BAföG

Anfang 2024 wurde das 29. BAföG-Änderungsgesetz vorgelegt und am 6. März im Kabinett beschlossen. Die Novelle enthält einige Verbesserungen für Studierende, auch wenn die BAföG-Sätze nicht erhöht wurden.

Für Schülerinnen und Schüler, die ins Ausland wollen, gibt es allerdings keinen Grund zum Jubeln. Am Schüler-Auslands-BAföG wurden keinerlei Änderungen vorgenommen. Als Dachverband für gemeinnützigen Jugendaustausch arbeitet der AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch seit Jahren an dem Thema Schüler-Auslands-BAföG und setzt sich dafür ein, dieses für mehr Schülerinnen und Schüler zugänglich zu machen. Aktuell sind Kinder, die keine akademische Laufbahn anstreben, vom Zugang zum Schüler-Auslands-BAföG ausgeschlossen. Dazu liegt dem Bundesministerium für Bildung (BMBF) auch eine Stellungnahme des AJA mit Änderungsvorschlägen vor.

Wir sind sehr enttäuscht, dass die aktuelle BAföG-Reform nicht genutzt wurde, um die seit langem bestehenden Hürden für Nichtgymnasiast*innen abzubauen und mehr jungen Menschen die prägende Erfahrung eines Auslandsaufenthalts zu ermöglichen. Das ist insbesondere deshalb bedauerlich, weil der finanzielle Zusatzaufwand bei den so dringend benötigten  Anpassungen sehr gering ist. Der internationale Schüleraustausch ist gerade in diesen Zeiten besonders wichtig – für die Demokratiebildung und die persönliche Entwicklung junger Menschen. „Es ist ein Skandal, dass das Bundesministerium wieder nur eine bruchstückhafte Reform auf den Weg bringt und die Schülerinnen und Schüler komplett ausblendet. So werden wir niemals Bildungsgerechtigkeit im deutschen Schulsystem herstellen. Es muss im Interesse aller sein, dass das Auslands-BAföG für alle Jugendliche in Deutschland zugänglich gemacht wird, egal welcher Schulform“, so Dr. Uta Wildfeuer, die Geschäftsführerin des AJA.

Für eine bildungsgerechte Anpassung des Schüler-Auslands-BAföG fordern wir:

  • Auch Schüler*innen von Haupt-, Real- und Berufsschulen müssen vollumfänglich berechtig werden, Schüler-Auslands-BAföG zu beziehen. Aktuell darf der Schüleraustausch frühestens in der 10. Klasse stattfinden und die Schulausbildung muss im Anschluss im Heimatland fortgesetzt werden. Haupt- und Realschüler, die zu Beginn des Austausches nicht planen, nach der 10. Klasse eine weiterführende Schule zu besuchen, sind weiterhin von der Förderung ausgeschlossen.
  • Die mögliche Förderung eines Austausches sollte zumindest auf die letzten vier Jahre der Schullaufbahn ausgeweitet werden. Die bisherige Regelung stellt nicht nur ein Problem dar, wenn die Schulzeit von G8 auf G9 umgestellt wird, sondern auch für Schüler*innen von Schulformen, bei denen der Lehrplan am ehesten ein Austauschjahr nach der 9. Klasse zulässt.
  • Die Förderung sollte unabhängig von der im Ausland besuchten Klassenstufe bewilligt werden. Die derzeitige Voraussetzung, die jeweils nächste Klassenstufe im Ausland zu besuchen, ist in der Praxis nicht umsetzbar.
  • Um gerade sozial schwächeren Familien Planungssicherheit zu ermöglichen, muss die Höhe des Förderbetrags vor Beginn des Auslandsaufenthalts feststehen. Bislang geschieht dies erst nach Vorlage der Bescheinigung der ausländischen Schule, die in der Praxis jedoch zumeist nach Beginn des Austauschjahres vor Ort ausgefüllt wird, sodass der BAföG-Bescheid erst Wochen oder Monate nach Beginn des Austausches verschickt wird.

AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch

AJA ist der Dachverband von acht gemeinnützigen Jugendaustauschorganisationen in Deutschland. AJA setzt Qualitätsstandards und fördert die Verankerung des langfristigen internationalen Jugendaustauschs in der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sowie in der Jugendpolitik.

Seine Mitglieder AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Aubiko e.V., DRK Volunta gGmbH, Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU), , Experiment e.V., Open Door International e.V., Partnership International e.V. und Rotary Jugenddienst Deutschland e.V führen weltweit langfristige, bildungsorientierte Schüleraustauschprogramme durch. Mit ihrer Arbeit fördern sie interkulturelles Lernen, Verständigung, Eigenverantwortlichkeit, Toleranz und Respekt für unterschiedliche Lebensweisen und leisten damit einen Beitrag zur Demokratie- und Friedenserziehung.

Pressekontakt: Anne von Fircks, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch gGmbH, Gormannstr. 14, 10119 Berlin, Telefon: 030 33309875, E-Mail: anne.v.fircks@aja-org.de

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Siegelverleihung am Hölty-Gymnasium in Hambühren

Um die Siegelverleihung von Schule:Global gebührend zu feiern,  hat das Hölty-Gymnasium einen internationalen Tag an der Schule vorbereitet. Zum Schluss der offiziellen Veranstaltung, bei der von Irene Kern das Siegel überreicht wurde, haben alle Schülerinnen und Schülern einen Regenbogen gebildet, der symbolisch unsere Vielfalt repräsentieren sollte. Damit dies gelang und auch optisch überzeugend wirkte, haben die Schülerinnen und Schüler nach Jahrgang sortiert Shirts in unterschiedlichen Farben getragen.

Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, im Forum einen Rundgang durch die Markthalle der Kulturen zu machen und sich Stände und Präsentationen von Mitschülerinnen und Mitschülern aus den Jahrgängen 5 und 6 anzusehen, die auf vielfältige Art und Weise ihr Land, ihre Kultur oder ihre Religion vorgestellt haben. Diese waren sehr liebevoll und mit Engagement vorbereitet worden, und es gab sogar kulinarische Köstlichkeiten zu probieren.

Am Hölty-Gymnasium Celle ist interkulturelle Bildung bereits im Schulprogramm verankert. Die Schule bietet den Schüler*innen unterschiedliche Begegnungsmöglichkeiten beispielsweise mit England und Frankreich. Im Rahmen von Schule:Global sollen diese weiter ausgebaut werden. Zusätzlich soll mit einem spanischsprachigen Land eine Partnerschaft und ein Austausch aufgebaut, sowie inter- und transkulturelles Lernen mit dem globalen Süden gefördert werden. Schule:Global-Coach Annina Duchardt (YFU) wird die Schule dabei unterstützen.

Jugendaustausch To Go – Organisationen und Initiativen für internationalen Schulaustausch stellen sich vor

Am 11.April 2024 stellen sich erneut Organisationen und Initiativen aus dem Bereich internationaler Jugendaustausch vor. Mit kurzen und prägnanten Präsentationen in Form von Elevator Pitches (Kurzvorträge 90 Sekunden) werden Fördermöglichkeiten und Projekte vorgestellt, mit denen Schulen internationale Begegnungen realisieren können. Lehrkräfte erhalten so einen umfassenden Überblick, wo sie Unterstützung zum Beispiel beim Finden einer Partnerschule im Ausland oder bei der Finanzierung und Umsetzung eines Austauschprogramms erhalten können.

Jugendaustausch To Go wird von der Initiative Schule.Global veranstaltet und ist für Lehrkräfte aller Schulformen offen, die interkulturelle und internationale Bildung an ihrer Schule fördern oder etablieren wollen. Im Anschluss an die Präsentationen können sich die Lehrkräfte persönlich beraten lassen und Impulse für die eigene Schule mitnehmen.

Die Veranstaltung findet am 11. April von 16:00 – 17:15 Uhr online statt. Eine Anmeldung kann unter folgendem Link erfolgen:
https://aja-org.de/schuleglobal/schuleglobal-jugendaustausch-to-go/