Ergebnisse der Gastfamilienstudie des AJA in der Fachbuchreihe „Forum Jugendarbeit International“ des IJAB e.V. veröffentlicht

Die Ergebnisse der Studie zum interkulturellen Lernen von Gastfamilien, die der AJA-Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen in Kooperation mit der Juniorprofessur für Interkulturelles Training an der Technischen Univerität Chemnitz durchgeführt hat, sind in der neuen Ausgabe der Fachbuchreihe „Forum Jugendarbeit International“ der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) erschienen.

Die sechs gemeinnützigen AJA-Organisationen haben ca. 80% der Gastfamilien in Deutschland in ihren Schüleraustauschprogrammen, jedes Jahr werden rund 2000 Gastschülerinnen und –schüler aus dem Ausland in Gastfamilien in Deutschland vermittelt.

Die Studie geht der Frage nach, welche Lerneffekte und Entwicklungsdynamiken innerhalb einer Gastfamilie stattfinden, die an einem Schüleraustauschprogramm teilnehmen und einen ausländischen Jugendlichen für ein Jahr bei sich zu Hause aufnehmen, auch wurde die Motivation der Familien für diesen Schritt untersucht. Insgesamt umfasste die Befragung 37 narrativ-biografische Interviews mit Gastgebereltern geführt, darüber hinaus wurden drei Masterarbeiten ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die vorhandenen und von den Austauschorganisationen betonten interkulturellen Lernpotenziale für die Gastfamilien weniger bedeutsam sind, sondern eher die Integration des Gastkindes in das bestehende Familiensystem. Die Anpassungsleistung wird ganz überwiegend vom Gastkind erwartet, auch als Auftrag, ihm oder ihr die deutsche Lebensweise zu vermitteln. Bei geglückter Integration entsteht das Bewusstsein eines internationalen „Familiennetzwerks“. Austauschorganisationen könnten diesen Aspekt in der Ansprache von Gastfamilien stärker hervorheben und die Gastfamilien noch intensiver für potenzielle interkulturelle Lernprozesse sensibilisieren und begleiten.